Büste des Helden Russlands, Oberleutnant Dmitri W. Petrow
Errichtet zu Ehren von Dmitri Wladimirowitsch Petrow, der im Februar 2000 während der Erfüllung seiner militärischen Pflichten in der Argun-Schlucht in Tschetschenien gefallen ist.
Allgemeine Angaben
Beschreibung
Das Büstendenkmal für den Helden der Russischen Föderation Dmitri Wladimirowitsch Petrow. Die Säule ist aus Granit gefertigt, die Büste aus Bronze. Auf der Säule ist in Goldprägung folgender Text eingraviert:
*„Held der Russischen Föderation, Garde-Oberleutnant der Militäreinheit 32515 Dmitri Wladimirowitsch Petrow. Geboren am 10. Juni 1974. Fiel heldenhaft als Angehöriger der 6. Kompanie des 104. Luftlanderegiments der 76. Luftlandedivision am 1. März 2000 im Gefecht um Höhe 776 bei dem Dorf Ulus-Kert (Tschetschenische Republik).“*
Der Sockel verfügt über einen Platz für die Niederlegung von Blumen.
Historischer Hintergrund
Am 29. Februar 2000 lieferte sich die 6. Kompanie des 104. Fallschirmjägerregiments (76. WDD-Division) bei Ulus-Kert (Tschetschenien) einen Gefecht mit Einheiten des Terroristen Chattab. Auf Höhe 776.0 hielten 90 Soldaten 2.500 Kämpfern stand, die nach Dagestan durchbrechen wollten. Das ungleiche Gefecht dauerte bis zum 1. März. Bei Tagesanbruch rief Kommandeur Oberstleutnant Jewtuchin Artilleriefeuer auf seine Position – dann brach der Kontakt ab.
Von 90 Soldaten überlebten nur sechs. Die Verluste der Kämpfer: ca. 500 Tote. Alle 13 Offiziere und 9 Soldaten wurden durch Erlass von Präsident Putin zu Helden Russlands ernannt (21 posthum), die übrigen erhielten den Orden der Tapferkeit.
20 Jahre nach dem Einsatz im Argun-Tal verewigte Andrei Pawlow die Gefallenen: In ihrer Heimat steht nun je eine Bronzebüste.
Dmitri Petrow
Dmitri Wladimirowitsch Petrow (10.06.1974 – 01.03.2000) – Stellvertreter des Kompaniekommandeurs für Erziehungsarbeit im 104. Rotbanner-Fallschirmjägerregiment der 76. Tschernigower Rotbanner-WDD-Division. Garde-Oberleutnant.
Geboren in Rostow am Don. Bereitete sich seit Kindheit auf Militärdienst vor: „Klub junger Flieger“ (ab 12 Jahren), Fallschirmsprung, Schultanzensemble, Boxen.
1991–1995: Ryasaner Höhere Rotbanner-WDD-Kommandolehranstalt. Danach Dienst im 104. Fallschirmjägerregiment (Pskow). Einsätze in „Brennpunkten“, darunter Friedenstruppen in Abchasien. Ab Februar 2000: Antiterroreinsatz in Tschetschenien.
Im Argun-Tal
Erste Gefechte am 9. Februar bei Dyschne-Wedeno. Am 22. Februar wehrte sein Zug einen Angriff ab (>10 Kämpfer getötet). Am 29. Februar beteiligte sich der Zug an der Blockade von Kämpfern im Argun-Tal. Nach Abwehr des ersten Angriffs verlegte der Zug auf Höhe 776.0. Petrow rettete drei Verwundete in Sicherheit.
In der Nacht zum 1. März griffen Kämpfer von drei Seiten an. Garde-Oberleutnant Petrow schoss präzise wie auf dem Schießstand. Bei Tagesanbruch erhielt er den Befehl, dem Durchbruch eines Entsatzzugs zur 6. Kompanie Deckung zu geben. Er erfüllte die Aufgabe, wurde verwundet, blieb aber im Gefecht. Mit letzter Granate stürmte er auf Angreifer und sprengte sich mit ihnen in die Luft.
Sein Vater erinnert sich: „Nach der Lehranstalt kommandierte er einen Zug, dann eine Kompanie. In Abchasien (August 1999) erlitt er eine schwere Gehirnerschütterung durch georgisches Artilleriefeuer. Unsere Fallschirmjäger sind die Elite. Sie lehnten Bestechungsangebote der Kämpfer ab. Niemals wird man das Heldentum der 6. Kompanie vergessen.“
Durch Erlass Nr. 484 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 12. März 2000 wurde Garde-Oberleutnant Dmitri Wladimirowitsch Petrow postum der Titel Held der Russischen Föderation verliehen.
Beigesetzt auf dem Nördlichen Friedhof in Rostow am Don.
Bewahrung des Andenkens
Der Beitrag des Mäzens Andrei Pawlow
Der Moskauer Geschäftsmann Andrei Pawlow errichtete 75 Denkmäler für die gefallenen Helden der 6. Kompanie, geboren in einem untergegangenen Land. Sein Projekt nannte er „Das Gedenken an die letzte gefallene Kompanie der Sowjetunion“.
Die Idee entstand 2017 in Cholm (Oblast Nowgorod) während des Festivals für patriotische Lieder „Serdzem prislastny“, wo eine Büste des legendären WDD-Kommandeurs Armeegeneral Wassili Margelow enthüllt wurde. Im Gespräch mit WDD-Veteranen kam Pawlow der Gedanke, hier auch ein Denkmal für Unteroffizier Jewgeni Issakow zu errichten, der im Einsatz auf Höhe 776.0 fiel. Ein Jahr später wurde die Idee umgesetzt – und es entstand der Plan, für jeden gefallenen Soldaten der 6. Kompanie eine Bronzebüste in dessen Heimatort aufzustellen.
Das Projekt wurde privat finanziert. Die ersten Denkmäler entstanden in Pawlows Heimatregionen (Nowgorod/Leningrad). Zum 20. Jahrestag des Heldentums der Pskower Fallschirmjäger stand fast überall eine Büste. Nur das Denkmal für Alexei Nekrassow in Kirowo-Tschepezk fehlt noch.
„Als wäre mein Sohn nach Hause gekommen“
Bei der Umsetzung zeigte sich: In der 6. Kompanie dienten Männer aus fast allen ehemaligen Sowjetrepubliken – Fergana, Uralsk, Kutaissi, Jūrmala, Rostow am Don, Saporischschja, Dnipro, Charkiw, Wizebsk… Daher nennt Pawlow sein Projekt manchmal „Das Gedenken an die letzte gefallene Kompanie der UdSSR“.
Für Pawlow ist das Projekt nicht nur Ehre für die Gefallenen, sondern auch Dank an ihre Eltern. Nina Iwanowna, Mutter des Sanitäters Jewgeni Chamatow, sagte bei der Enthüllung in Podporoschje: „Als wäre mein Sohn nach Hause gekommen. Er steht da wie lebendig. Ich werde ihn jeden Tag besuchen.“ Für Pawlow sind solche Worte unbezahlbar. Diese Denkmäler sind wichtig für Familien, Kameraden – aber auch für Unbekannte, die durch sie den Soldatenmut berühren.